Und plötzlich ist alles anders

Durch die Lage des Weissen Rössls direkt am See war unser Hotelfoto in den vergangenen Tagen Aufhänger zahlreicher Medienberichte. Rösslwirtin Gudrun Peter erzählt. 

Es scheint, als würde unser Hotel in seiner Bekanntheit nun auch hier die Botschaft in die Welt hinaustragen. Mich persönlich erschrecken die Häme, Boshaftigkeit und Schadenfreude, mit der manche Medien und Social-Media-Kanäle vor-(ver)urteilen. Wir wehren uns nicht gegen eine mediale Berichterstattung, aber die Gier nach schlechten Neuigkeiten kennt derzeit wohl keine Grenzen. Umso mehr freuen wir uns, dass die wohlwollenden Worte, die aufmunternden Zeilen, die wir von vielen Gästen bekommen, die Hilfsbereitschaft in unserer Rössl-Familie, im Rössl-Team und in der Gemeinde täglich etwas Sonnenschein zu uns bringen.

Noch vor einigen Tagen herrschte bei uns am Wolfgangsee Hochbetrieb.

Nach dem Warten und Bangen, das der Frühling mit sich brachte, waren wir diesen Sommer ganz besonders froh darüber, wieder so viele unserer Gäste begrüßen zu dürfen. Um sie bestmöglich zu schützen, haben wir uns damals dazu entschlossen, die Masken und Faceshields auch nach dem Aufheben der Maskenpflicht weiter zu tragen. Ich spreche hier nicht nur von unseren Mitarbeitern im Service, sondern von unserem gesamten Hotelteam. Nun ist das halbe Haus leer, im Ort herrscht Stille. Bestimmt haben Sie es bereits vernommen, dass wir in unserer Gemeinde ein erhöhtes Aufkommen an mit dem Corona-Virus infizierten Mitarbeitern feststellen mussten.

Dieser Cluster macht keine Angst.

Auch Dr. Königswieser, Mitglied des Krisenstabs und ärztlicher Leiter des Salzkammergut Klinikums, teilt sich mit: „Von einem medizinischen Standpunkt aus gesehen mache der Cluster in St. Wolfgang keine Angst, zumal die infizierten Personen größtenteils nicht zur Risikogruppe gehörten.“  „Auch aus epidemiologischer Sicht werde die Situation gut gemanagt“, berichtet Königswieser im ZIB 2 Interview mit Armin Wolf. „Kein Grund zur Panik“ versucht man zu denken, zu spaßen ist mit dem Virus aber selbstverständlich nicht. Schließlich ist jede Infektion eine zu viel. Auch Gesundheitslandesrätin Haberlander bekräftigt: „Die Infektionsketten werden gut nachverfolgt, die Betroffenen sind isoliert.“ Binnen 5 Tagen hat es unser Ort mit vereinten Kräften geschafft, rund 1200 Tests durchzuführen, was eine enorme Leistung darstellt, wie auch Gesundheitsminister Anschober bestätigt. Eine positive Tendenz gibt es bereits, in den letzten Tagen ist die Infektionsrate der Getesteten deutlich gesunken. Und dennoch gilt: es wird weiter getestet. Unser großer Dank geht an dieser Stelle an die vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern im Ort – in Krisenzeiten zeigt sich, dass wir aufeinander zählen und gemeinsam schwierige Zeiten aushalten können.

Trotz allem… Aufatmen im Weissen Rössl.

Auch wir im Weissen Rössl sind bemüht, unser Bestes zu den Abklärungsarbeiten beizutragen. Aktuell haben wir bei uns im Haus wenige positive Fälle, die selbstverständlich daheim in Quarantäne sind. Was uns besonders am Herzen liegt: auch wenn die wenigen Tests positiv waren, so haben alle keine Symptome und sind soweit wohlauf. Zusätzlich dazu wurden auch 16 weitere Kolleginnen und Kollegen – die negativ getestet sind, aber in Kontakt mit den drei Mitarbeitern standen – vorsorglich von der Behörde in Quarantäne geschickt. Während der kommenden Tage werden unsere Mitarbeiter noch einmal durchgetestet. Immer wieder werden Stimmen laut, die den Praktikanten vorwerfen, in ihrer Freizeit durch das Feiern von Partys fahrlässig gehandelt zu haben. Ich bin nicht nur der Meinung, dass eine solche Schuldzuweisung nichts bringt, sondern denke auch, dass sie ein völlig falsches Signal aussendet. Die Fachkräfte von morgen haben sich de facto in zwei Bars und privat getroffen. St. Wolfgang ist nun kein Ort mit regem Nachtleben. Die besagten Lokale haben sich letzten Freitag im Übrigen freiwillig dazu entschlossen, ihre Türen für einige Zeit zu schließen. Selbstverständlich haben wir unsere Mitarbeiter noch einmal dazu angehalten, auch außerhalb der Arbeitszeit sorgfältig zu sein und auf sich und andere aufzupassen.

Warum es keinen sichereren Ort als St. Wolfgang gibt. 

In den Medien wird unser Ort oft so dargestellt, als entwickle er sich zu einem „zweiten Ischgl“. Als Hoteliers, Gastgeber, Branchenkollegen braucht niemand diesen Vergleich, denn wir wissen, welch schwierige Zeiten Ischgl hatte.  Wir wünschen Ihnen und uns, dass sich die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und imageschädigenden Folgen beheben lassen.

Fakt ist, dass man Anfang März wenig über das Virus wusste und eine weltweit neue Situation sich halt immer erst im Nachhinein „erklärt“. In den vergangenen Wochen und Monaten konnte man zusätzliche Informationen gewinnen, auch wenn man sich auf eine solche Situation in Wahrheit nicht komplett vorbereiten konnte. In St. Wolfgang wurden sofort nach Kenntnis der Situation Behörden und Öffentlichkeit informiert. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass der Cluster in St. Wolfgang so gut eingedämmt werden kann. Aktuell sind im Ort mehr als 1/3 der Bevölkerung getestet, was uns laut Breitwieser, Mitglied des örtlichen Krisenstabs, zum am besten getesteten Ort in ganz Österreich macht. Wo kann man also sicherer urlauben als in St. Wolfgang? Auch wenn es eine schwere Zeit ist, schauen wir umso mehr darauf, dass es unseren Gästen gut geht… Wie immer gilt: Abstand halten, Maske tragen, Hände desinfizieren und darauf schauen, dass es uns und anderen gut geht.

Abschließend möchte ich mich herzlich bei allen Rössl-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Gästen, St. Wolfgangern und ganz besonders bei meiner Familie für den Zusammenhalt und den fürsorglichen Umgang miteinander bedanken. Die Hilfsbereitschaft, die ich in den letzten Tagen erfahren habe, hat mich ehrlich berührt.

Auch wenn die Zeiten alles andere als einfach sind, gehen wir als Gemeinschaft gestärkt aus dieser Situation. St. Wolfgang ist seit hunderten von Jahren ein Reiseziel und Ort der Begegnung – er wird es auch in den kommenden hunderten Jahren bleiben.

Ihre Rösslwirtin,
Gudrun Peter

 

Hotel- und Reservierungskontakt:
Romantikhotel Im Weissen Rössl | Markt 74 | A – 5360 St. Wolfgang
Tel.: +43 6138 2306 | welcome@weissesroessl.at | www.weissesroessl.at

Rückfragen & Kontakt:
Mag. (FH) Gabriele Oberhauser | Tivoli Office, Olympiastraße 17/6 | A-6020 Innsbruck
M. +43 650 801 88 11 | T. +43 512 361 888 801, oberhauser@oberhauser-consulting.at

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